Sarah, eine erfahrene Paar- und Sexualberaterin, und ihr Partner Nick teilen in ihrem Podcast "Beziehungsweise unverblümt" über ein Jahrzehnt Erfahrung in einer polyamoren Lebensweise. Sie nutzen Sarahs professionelle Kenntnisse, um tiefgehende Einblicke und fundierte Ratschläge für ein gesundes sexpositives Lebensmodell zu bieten. Gemeinsam setzen sie sich für mehr Sichtbarkeit von alternativen Beziehungen und bisexueller Menschen ein. In jeder Episode diskutieren sie offen über Beziehungsdynamiken, Herausforderungen und Krisen in polyamoren- oder offenen Beziehungen sowie ihre Erfahrungen auf Kinky-Partys oder verschiedenen Fetischen. Zusätzlich klären sie über den hedonistischen Lifestyle auf und bieten praktische Tipps, wie man mit Eifersucht, Kommunikationshürden und gesellschaftlichen Vorurteilen umgeht. Dieser Podcast ist ein Muss für Zuhörer:innen, die neugierig auf alternative Beziehungsformen sind, gerne auf Sexpositive Partys gehen wollen oder sich in der polyamoren Community selbst wiederfinden.
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Ich bin Mitte dreißig und seit 2006 in der „Sozialen Arbeit“ tätig. Schon früh war mir klar, dass die Arbeit mit Menschen ein großer Gewinn für mich selbst ist. Durch jeden Menschen, den ich die letzten Jahre begleitet habe, konnte ich mehr über das Leben und die menschliche Psyche erfahren. Sehr früh habe ich erkannt, dass die Beziehungen, die wir zu- und miteinander führen uns von klein auf elementar prägen. Beziehungen sind ein so wertvolles Gut und je nachdem, ob der Mensch positive oder negative Beziehungserfahrungen gemacht hat, kann die weitere Entwicklung im Leben und in Beziehungen leichter oder schwerer sein. Wenn Beziehungen doch so wichtig sind, warum bekommt der Mensch diesbezüglich nicht mehr Hilfe, Unterstützung und Anleitungen?
Eine Frage, die ich mir schon sehr früh gestellt habe. Gleichzeitig habe ich auf partnerschaftlicher Ebene den monogamen Kontext in Beziehungen, bereits in meiner Jugend hinterfragt und nicht verstanden, warum es nur entweder oder geben darf und nicht sowohl als auch. Kontextual haben diese Themen mich so früh geprägt, dass das Thema „Beziehungen führen und zwar auf mehreren Ebenen“ zu meiner Passion wurde. Ich habe beruflich wie auch privat mein Augenmerk auf zwischenmenschliche Beziehungen und Liebe gelegt. Konnte dabei schnell erkennen, dass eine transparente, offene, respektvolle und bedürfnisorientierte Kommunikation der Türöffner für lange, glückliche und stabile Beziehungen sind.
Beruflich konnte ich mir die theoretischen Grundlagen aneignen, habe aber sehr schnell erkannt, dass das persönliche Durch- und Erleben die größte Ressource und mein hochwertigstes Wissen ist, mit dem ich arbeiten und Menschen unterstützen kann. Ich habe mich stets in Beziehung zu meinen eigenen Beziehungen gestellt und habe dadurch den Spiegel meines Selbst immer vor mir gehabt. Durfte nicht faul mit mir selber sein, bin oft gegen den Strom geschwommen, bin lieber den schweren als den leichten Weg gegangen. Habe auf diesem Weg unglaublich viel geliebt, Schmerz erlebt und konnte am Ende des Tages sagen, dass ich nicht glücklicher sein kann, als ich es bin. Habe dadurch viele Freiheiten erlangen können, um ein sehr selbstbestimmtes und leichtfüßiges Leben führen zu dürfen.
Dieses Leben hat jeder Mensch verdient und jede Partnerschaft und /oder Beziehung hat es verdient, als etwas Besonderes, Stärkendes und Liebevolles anerkannt zu werden. Ich möchte Menschen glücklich sehen, ihnen zeigen, wie wir unser Leben, unser Glück und unsere Liebe (wieder)finden können. Wir haben nur dieses eine Leben und jeder Mensch, der uns wichtig ist, oder den wir lieben, hat auch nur dieses eine Leben.
Nachdem ich als Gleisbauer und Feuerwehrmann, später als Bauleiter, vorerst den stereotypischen männlichen Weg eingeschlagen habe, bin ich mit Anfang dreißig auf den spannenden Weg der Persönlichkeitsentwicklung geraten.
Früh in meinem Leben, habe ich vorherrschende Leit- und Glaubenssätze der Gesellschaft hinterfragt. Ich war der Spiegel meines Selbst und wollte mich weiterentwickeln, nicht stehenbleiben und resignieren. Ein schwerer Weg, da ich sehr heteronormativ erzogen wurde und meine Peergroup ebenfalls stereotypisch männlich war. Oft wurde ich unterschätzt, da ich nicht immer sofort „vorne auf der Bühne“ stand. Doch ich mochte mein „Ich“ und habe es mir zu Nutze gemacht, denn gleich-kann jede*r.
Mit Ende zwanzig habe ich mir Unterstützung geholt, um meine Biografie zu reflektieren, die geprägt war durch Verlust und Ungewissheit. Ich wollte verstehen und spüren. Wo kommen Gefühle her und wie gehe ich mit diesen um. Zu der Zeit gerieten meine Frau und ich in eine Krise, die mich durch einen großen Vertrauensverlust an meine tiefsten Grenzen und Ängste brachte. Ich habe mich allen Themen außerhalb meiner Komfortzone gestellt, bin nicht weggelaufen, sondern habe meine Gefühle ausgefühlt. Durch diese Krise und meine Arbeit an mir selbst und an unserer Beziehung habe ich gelernt, was Schmerz bedeutet. Aber auch, was es heißt, wieder auf zu stehen, sich selbst auf zu richten, Verantwortung für sich und eine Beziehung zu tragen.
Im Laufe der Jahre habe ich mich sowohl professionell, als auch privat mit der eigenen Weiterentwicklung auseinandergesetzt und hier die beiden Felder Meditation und Hypnose für mich entdeckt. Meditation bietet nicht nur die Möglichkeit sich selbst und seine eigene Gefühlswelt besser zu verstehen, sondern gleichzeitig das eigene Selbstbild grundlegend zu hinterfragen und auf ganz neue Antworten zu stoßen. Die Ressource, mit seinem eigenen Unterbewusstsein im reinen zu sein, hat mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet und bietet viel Potenzial die eigene Weiterentwicklung voran zu treiben.
In meiner Welt existieren keine typischen Rollenbilder von Menschen, denn jeder Mensch ist einzigartig und individuell, dabei habe ich schon sehr früh mein Verständnis für Gleichberechtigung entwickelt und sehe jeden Menschen da wo er steht, in genau der bunten Vielfalt, die uns unser Leben zur Verfügung stellt. Ich habe im Laufe meiner Entwicklung gelernt, das Potenzial, was einem unser eigener Geist bietet, zu aktivieren und mit zahlreichen Facetten neue Ansätze zu schaffen, Dinge einfach anders zu machen.
Unser Unterbewusstsein steuert zahlreiche Prozesse in unserem Leben, ohne dass wir je davon im wirklichen Bewusstsein davon Kenntnis haben, je bewusster wir mit uns und unserem Körper darauf schauen, desto mehr werden wir lernen uns zu verstehen und können Dinge bewusst anders machen.
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